AntennaPod

AntennaPod Test

Ohne Frage sind Podcasts in erster Linie auf Apple Plattformen zu Hause. Der Gadget-Hersteller hat Podcasts früh für sich entdeckt, waren sie doch lange Zeit eine gute Variante, um iPods zu verkaufen. Die Hörer konnten so viele Stunden an kostenlosem Inhalt bekommen und die Shows mit ihrem Musikplayer synchronisieren. Das Thema Podcasts hat sich seitdem massiv weiterentwickelt. So hat sich zum Glück auch, auf der Android Seite einiges getan.
Den Podcatcher AntennaPod gibt es aber auch schon sehr lange. 2012 tauchte die Open Source erstmals auf. Bis sie den Weg auf den Androiden eurer Wahl schaffte, dauerte es jedoch noch einige Jahre. Dennoch war die App schon sehr früh mit dabei.

AntennaPod

PlattformOriginal Testbericht vonTestbericht Update vomSoftware Version
Android20. Juli 201804. August 20201.8.1

Ein Blick in den Google Play Store zeigt auch, dass der Podcatcher sehr beliebt sein muss. Mit über 500'000+ Installationen gibt es ihn doch auf einigen Podcast-Hörer-Geräten. Waren es im Juli 2018 noch 18'000 Bewertungen, sind es heute schon 23'000. Bei den regelmässig erscheinenden Updates verwundert das auch nicht weiter. Hinzu kommen die neuen Funktionen, die von Zeit zu Zeit im Podcatcher seinen Platz finden.

Ein grosser Schritt war damals sicherlich, die Integration des iTunes Verzeichnisses, ganz ohne Apple geht es dann doch nicht, auch unter Android.
Die Anwendung findet ihr in Googles Play Store und im F-Droid-Verzeichnis.


Übersicht AntennaPod

Podcatcher Details
PlattformenAndroid
BackupJa
Sync MöglichkeitJa (in Richtung gPodder.net)
Auto DownloadJa
Individuelle EinstellungenNein
Smart SpeedNein
Dienst IntegrationNein
ÜbertragungsdiensteJa
ShownotesJa
KapitelmarkenJa
Sleep TimerJa
AboNein
Play Store LinkDirekt zum Podcatcher

Verfügbar für

Die Anwendung wird ausschliesslich für das Android Universum angeboten. Eine Unterstützung für andere Plattformen, Desktops oder gar im Web gibt es leider nicht.

Hier haben wir eine Übersicht aller Podcatcher und für welche Plattformen sie erhältlich sind.


Bedienung

Beim ersten Öffnen landet ihr direkt in der Abspielliste, diese dürfte somit auch noch sehr leer sein. Ansonsten habt ihr die App natürlich schon einmal ausprobiert/genutzt.
Die Playlist mit aktuellen und kommenden Folgen bildet die zentrale Ansicht des Podcatchers. Damit wird auch schnell der Ansatz klar: Die Anwendung möchte es dem Hörer ermöglichen, Folgen seinem Gusto nach, über die Grenzen eines Podcasts hinaus, zusammenzustellen.

Die einzelnen Folgen, die ihr darin seht, könnt ihr mit der Schaltfläche links (die mit den acht Punkten) nach Belieben sortieren, indem ihr sie einfach verschiebt. Sobald ihr die Reihenfolge festgelegt habt, könnt ihr sie oben mithilfe des Schlosssymbols sperren. Das ist besonders praktisch, wenn ihr euch eine Liste fix anhören möchtet. Natürlich könnt ihr die Liste auch neu laden, sortieren, durchsuchen oder mit einem Tipp leeren.

Episoden

Der Bereich Episoden zeigt euch in den drei Teilbereichen Neu, Alle und Favoriten die ganzen Podcasts, die sich aktuell auf eurem Smartphone befinden. Oben rechts könnt ihr die Suche nutzen oder die Auswahl mit einem Refresh neu laden.

Um die weiteren Ansichten und Funktionen des Podcatchers zu ergründen, müsst ihr oben links über das Hamburger-Menü gehen.

Startscreen erster Startscreen
Erster Startscreen

Abonnements

Um die ganzen, von euch abonnierten, Podcasts in einer Übersicht zu sehen, müsst ihr in den Bereich Abonnements navigieren. Diese findet ihr auch über das rechts oben angesiedelte Hamburger-Menü.
Die darin aufgelistete Podcast Formate sind in alphabetischer Reihenfolge sortiert. Oben rechts ist in einem blauen Bereich jeweils eine Zahl eingeblendet. Dabei handelt es sich, um die von euch, noch nicht konsumierten Folgen in dem Podcast.
Unten rechts, mit dem Plus in dem blauen Kreis, könnt ihr weitere Podcasts hinzufügen. Im Detail komme ich darauf etwas später noch mal zurück.

In der Voreinstellung werden drei Podcast-Formate in einer Reihe angezeigt. Die Anzahl könnt ihr aber selber bestimmen. Oben rechts bei den drei Punkten gibt es einen Menüpunkt «Spaltenanzahl». Darin könnt ihr auswählen: 2, 3, 4 oder 5 pro Spalte.

Downloads

Auch diesen Bereich muss ich euch sicher nicht genauer erklären. Wie schon bei den Episoden findet ihr auch hier wieder eine Unterteilung in drei Bereiche: Aktiv, Beendet und Log. Wer keinen besonders guten Datenplan oder ein eher schlechtes Netz hat, sollte hier vor dem Verlassen des WLAN-Bereichs einen Blick hineinwerfen. Aktive Downloads könnt ihr auch durch das Drücken auf das «x» unterbrechen und euch somit auf einzelne Folgen konzentrieren.
Bei regelmässig auftretenden Fehlern ist sicher zwischendurch ein Blick ins Log praktisch.

Zuletzt gespielt

Auch dieser Bereich erklärt sich sicher quasi von allein. Praktisch kann er dennoch sein.
Spätestens dann, wenn ihr darüber grübelt, wo ihr jetzt die Information über XYZ gehört habt. So könnt ihr es mit den zuletzt gehörten Podcasts zumindest ein klein wenig eingrenzen.

Podcast hinzufügen

Das Hinzufügen neuer Podcasts geht nicht nur wie oben bereits erwähnt, im Bereich der Abonnements. AntennaPod hat dieser Funktion auch gleich noch einen eigenen Menüpunkt spendiert. Wie das Ganze funktioniert, findet ihr im nächsten Kapitel.

Wiedergabefenster

Das Wiedergabefenster ist schlicht gehalten. Oben findet ihr die Möglichkeit, die aktuell gespielte Folge als Favorit zu markieren, die Abspielgeschwindigkeit festzulegen, die Webseite zum Podcast zu besuchen und zu teilen sowie einen Sleep-Timer.
Doch damit möchte ich die genannten Funktionen nicht abtun. Denn dahinter verbirgt sich mehr als einfach nur ein paar Schlagworte.

Zum Beispiel könnt ihr den Sleep-Timer auf die Minute genau einstellen, nicht nur auf vorgefertigte Minuteneinheiten wie bei den meisten anderen Podcatchern. Ausserdem könnt ihr euch kurz vor Ablauf des Timers mit einer Vibration darauf aufmerksam machen lassen. Oder ihr könnt das automatische Deaktivieren durch ein Schütteln des Smartphones zurücksetzen.
Das zweite Beispiel sind die Einstellungen zur Abspielgeschwindigkeit. Auch hier gibt es keine festgelegten Einheiten. Ihr findet einen Regler und könnt diesen in 0.1 Schritten nach oben oder unten regeln, beginnend bei 0.75- und endend bei 2.0-facher Geschwindigkeit. Die Werte hier wurden seid dem letzten Test hier im Blog angepasst.

Wenn ein Podcaster mal vergessen hat, die Folge in Mono rauszurendern, könnt ihr das hier über die Einstellungen tun oder zumindest die Lautstärkenausgabe pro Kanal einzeln regeln. Das ist auch dann praktisch, wenn ihr einen Podcast zu zweit mit einem Kopfhörer anhört und euch nicht auf eine gemeinsame Lautstärke einigen könnt.

Unterhalb des Podcast-Covers findet ihr noch den Titel der aktuellen Folge, den Wiedergabestatus und die Navigationsbuttons.

Zu den Shownotes gelangt ihr, indem ihr das Podcast-Cover nach links schiebt. Ein weiteres Mal nach links Schieben bringt euch zu den Kapitelmarken – natürlich nur dann, wenn der von euch gehörte Podcast dies auch anbietet.
Die Kapitelmarken werden sehr schön und grossflächig dargestellt, so dass man auch besonders schnell und einfach zwischen den Kapitel wechseln kann, ohne dass man gross am Smartphone herumfummeln muss.


Neue Podcasts hinzufügen

Neue Podcasts könnt ihr direkt bei euren Abonnements oder über den dazugehörigen Menüpunkt hinzufügen. Das kann über verschiedene Wege passieren:

  • iTunes
  • fyyd
  • gPodder.net
  • RSS-Feed

Lange war neben der RSS-Feed Integration das Apples iTunes Verzeichnis die grösste Quelle für neue Podcasts.

Abosuche
Abo Suche

Wenn ich es noch richtig im Kopf habe, kamen dann gPodder und zuletzt das tolle Verzeichnis fyyd von Christian Bednarek hinzu. Besonders letzteres ist besonders sympathisch, da es von einem ehemaligen Podcaster kommt und mit Leidenschaft vorangetrieben wird.

Wer gerne mal andere Podcatcher testet, weiss dann auch die Möglichkeit eines OPML-Imports zu schätzen.

Mittlerweile hat der Podcatcher auch einen eigenen Bereich «Entdecken». Hier werden in der Regel deutschsprachige (deutsche) Podcasts angezeigt, 25 an der Zahl. Woher die Empfehlungen stammen weiss ich aber nicht.


Synchronisation / Back-up

Wie bereits erwähnt wird die Anwendung nur unter Android angeboten. Insofern fällt ein Sync mit anderen Systemen leider aus. Doch, hier hat sich in der letzten Zeit zum Glück auch etwas getan.
Grundsätzlich gibt es den OPML-export und -import. So bekommt ihr zumindest den aktuellen Inhalt von der App in eine andere oder umgekehrt.

Aktuell hinzugekommen ist, auch die Möglichkeit die abonnierten Podcast Formate in Richtung gPodder zu synchronisieren. gPodder lässt sich online konfigurieren und dann auf dem Windows Gerät seines Vertrauens angehört werden.

Podcastansicht
Podcast Ansicht

Smart Speed

Die Anwendung bietet viele kleine Schritte, um die Abspielgeschwindigkeit zu erhöhen oder auch zu reduzieren. Die favorisierten Settings können so auch extra festgelegt werden, damit ihr sie im Wiedergabebildschirm schnell erreicht.
Funktionen wie Trim Silence fehlen aktuell noch.


Übertragungsdienste

Hier gibt es keine Unterstützung für andere Dienste. Grundsätzlich gibt es einen ChromeCast Support, womit ihr dazu kompatible Geräte ansteuern könnt.


Shownotes

Bei den Shownotes ist die Umsetzung des Podcatchers vorbildlich, da könnten sich einige iOS Kollegen gerne etwas abschauen. Alle gängigen Dateien und Formatierungen werden unterstützt und gut angezeigt. Einzig mit Tabellen tut sich der Podcatcher (wie auch so viele andere) etwas schwer.
Wenn ihr Links in den Shownotes anklickt, gehen diese, in dem von euch festgelegten Standard-Browser auf.

Shownotes
Shownotes

Kapitelmarken

Hier gilt Ähnliches wie bei den Shownotes: Kapitelmarken werden in allen Formaten unterstützt. Egal ob es sich um MP3- oder AAC-Dateien handelt, die Kapitelmarken stehen bei beiden Formaten zur Verfügung. Selbst Kapitelmarken mit Bild und Link sind möglich, dass können viele iOS Anwendungen nicht bieten.

Kapitelmarken
Kapitelmarken

Abo

Die App wird kostenlos angeboten. Das gilt für alle Funktionen, die euch der Podcatcher anbietet.
Es gibt kein zahlungspflichtiges Abo, mit weiteren Funktionen.


Zusammenfassung

ProContra
Playlist-OrientierungDesign könnte etwas aufgehübscht werden
Vorbildlicher Umgang mit Kapitelmarken und Shownotes 
Fyyd Integration 

Fazit zum AntennaPod

AntennaPod ist ein praktischer Podcatcher für Android. Dank Integration des iTunes und fyyd Verzeichnisses habt ihr eine grosse Auswahl an Podcasts. Die Bedienung ist einfach und alle gängigen Features sind sauber integriert.

Abspielfenster
Abspielfenster

Schön, dass mittlerweile, dank gPodder Unterstützung, die Podcasts auch auf seinen Windows Rechner bekommt. Wer Podcasts auch auf anderen Plattformen geniessen möchte, der muss sich nach Alternativen umschauen. Wenn das Android Smartphone das einzige Player ist, dann bekommt ihr mit dem AntennaPod einen tollen, und vor allem auch kostenlosen Podcatcher!

Zukünftige Neuigkeiten, Updates rund um AntennaPod.

Originalbeitrag vom: 20. Juli 2018

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